Eine unerwartete Kehrtwende im Getreideabkommen: Russland kehrt zu dem Abkommen zurück, das ukrainische Getreide-Exporte durch das Schwarze Meer ermöglicht.
„Die Instrumentalisierung von Nahrungsmitteln und Hungersnot als Druckmittel für Kriegsinteressen ist nicht hinnehmbar,“ führt Martin Courbier aus (DAH-Geschäftsführer) und rät, um die Lage schnell und unbürokratisch zu verbessern, dringend die vorhandenen Alternativrouten über den Landweg zu erhalten, sowie deren Effizienz weiter zu steigern. Getreidetransporte per Schiene sollten in Deutschland und der EU priorisiert werden, denn die Wartezeiten der Schiffe – auf jeder Seite des Bosporus – beträgt derzeit mindestens 12-15 Tage.“ Eine Besserung sei nicht in Sicht. Zwar habe sich die Situation an der polnischen Grenze etwas verbessert – Wartezeiten für LKW lägen jetzt bei ca. 2-3 Tage und nicht mehr bei über einer Woche, so Christof Buchholz (DAH-Geschäftsführer). „Insgesamt ist die Abwicklung aber sehr schleppend. Zudem ist es angesichts der angespannten Lage ohne Ausblick auf eine Verbesserung nicht verständlich, dass – im Gegensatz zu einigen europäischen Nachbarländern – in Deutschland Getreidetransporte mit LKWs von 44 Tonnen Gesamtgewicht nicht zugelassen sind,“ erklärt Martin Courbier zur aktuellen Lage.
DER AGRARHANDEL bekräftigt daher seine dringende Forderung an die Bundesregierung in diesen Krisenzeiten alternative Transportwege zu stärken und über die genannten Maßnahmen effizienter zu gestalten. In diesem Zusammenhang begrüßt der DAH die Initiative der EU-Kommission das Schienennetz in der EU und insbesondere den Transport per Zug aus der Ukraine, auszubauen und zu restrukturieren. Die Leidtragenden einer kalkulierten Destabilisierung der Getreidemärkte sind die ärmsten Menschen dieser Welt. Gunststandorte für den Getreideanbau haben eine Verantwortung gegenüber der Weltgemeinschaft und insbesondere gegenüber Ländern, die aufgrund von Standortnachteilen auf die Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln angewiesen sind.
DER AGRARHANDEL e.V.
Der Agrarhandel e.V. ist die Interessenvertretung des Agrarhandels in Deutschland. Seine Mitgliedsunternehmen beliefern die Landwirtschaft mit Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Futtermitteln. Sie erfassen bundesweit Agrarrohstoffe, wie Getreide und Ölsaaten, und vermarkten sie als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland. Auch zählen internationale Im- und Exporteure sowie Makler von Agrarerzeugnissen zu den Mitgliedern. Der Agrarhandel e.V. ging 2022 aus einer Verschmelzung des Bundesverbands Agrarhandel e.V. (BVA) und des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG) hervor. Er unterhält Geschäftsstellen in Hamburg und Berlin.
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